Ein Bunker dürfte für viele Schüler schon ein faszinierender Bau sein. Der Flakturm IV auf St. Pauli, ein Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg, ist so ein Ort. Mit seinen mittlerweile 58 Metern Höhe ragt er über das Stadtviertel und zieht alle Blicke auf sich. Insgesamt 650 Bunker soll es in Hamburg geben. Der größte steht hier auf dem Heiliggeistfeld. Als einer von zwei sogenannten Flaktürmen, die im Zweiten Weltkrieg von Zwangsarbeitern errichtet wurden, diente der Koloss dem Schutz der Bevölkerung. Bis zu 25.000 Menschen versuchten hier, den Luftangriffen zu entkommen. Heute kommt man her, um die frische Luft und die Aussicht auf Hamburg zu genießen.
Und auch wenn der Gigant jetzt begrünt ist, übt das monumentale Ungetüm von außen betrachtet immer noch einen düster-morbiden Reiz aus.
Ein Picknick auf Hamburgs höchster Alm
Seit dem 5. Juli 2024 steht das neue Wahrzeichen der Stadt, dessen Umbau laut Bauherr 60 Millionen Euro gekostet hat, der Öffentlichkeit offen.
Und mit nun aufgestockten 58 Metern Höhe zieht der begrünte Bunker nicht nur alle Blicke auf sich, sondern gibt auch den Blick frei. Ein ganz besonderes Highlight ist der sogenannte Bergpfad. 335 Stufen geht es hier hinauf. Die an die Fassade montierte Rampe schlängelt sich dabei einen halben Kilometer einmal um den Koloss herum bis ganz nach oben. Der sechs Meter breite Weg ist gesäumt mit Pflanzen und Bänken. Oben gibt es einen rund 1.400 Quadratmeter großen Garten mit spektakulärer Aussicht auf Hamburg. Eine Sichtachse gibt den Blick auf den Hafen, den Michel und die Elbphilharmonie frei. Für Fußballfans ein besonderes Schmankerl: Vom Garten aus lässt sich ein Teil des St.-Pauli Stadions einsehen.
Der Dachterrasse ist das gesamte Jahr über für die Öffentlichkeit frei zugänglich. 900 Menschen passen maximal rauf. Ein Drehkreuz am Start des Bergpfades kontrolliert die Anzahl der Besucher. Ist das Maximum erreicht, geht’s erstmal nicht weiter. Im Sommer ist der Garten von 9:00 bis 21:00 Uhr geöffnet, die genauen Winter-Öffnungszeiten werden noch bekannt gegeben.
Kreatives Zentrum und Mahnmal
Der denkmalgeschützte Bau bietet aber nicht nur die schönste Aussicht auf Hamburg, die man während der Klassenfahrt in die Hansestadt erleben kann. Schon seit Jahren ist eines der wichtigsten Mahnmäler Hamburgs auch Anlaufpunkt für Kreative, Nachtschwärmer und Medien. Bekannt ist etwa der Club „Uebel & Gefährlich“, der in dem Bunker seine Räumlichkeiten hat. Die versprochene Gedenkstätte, die an die finstere Vergangenheit des riesigen Monumets erinnern soll, ist allerdings längst noch nicht fertig. Eröffnet haben dafür das „Reverb by Hard Rock Hotel“ mit 134 Zimmern, eine Konzert- und Sporthalle und diverse Restaurants.
Nicht zu vergessen die BUNKERHILLGalerie. Hier finden monatlich wechselnde Ausstellungen zu den unterschiedlichsten Themen statt, treffen etablierte Künstler auf Nachwuchstalente der Kunsthochschulen. Die kuratierten Non-Profit-Gruppenausstellungen zeigen dabei zeitgenössische Kunst aller Ausdrucksformen im geschichtsträchtigen Ambiente. Und das Beste darin ist, der der Eintritt ist für alle Schulklassen während der Klassenfahrt nach Hamburg frei. Einschließlich der Lehrer.
Hingehen, und sich von einer unvergessenen Aussicht auf Hamburg und der inspirierenden Atmosphäre verzaubern lassen.
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